Dein Gehirn - Das bist du!
Wir nennen es Oberstübchen, graue Zellen, Denkorgan – letztendlich läuft es auf Eines hinaus: 1,5 kg Gewebe mit speziellen Zellen, welche wir Neuronen nennen:
Das Gehirn.
Dein Magen verdaut Essen, deine Lungen atmen Luft, dein Herz pumpt Blut – aber was macht eigentlich dein Gehirn? Sorgt es dafür, dass du läufst? Sorgt es dafür, dass du fröhlich, ärgerlich und traurig bist? Arbeitet es auch nachts und lässt es dich träumen? Steuert es dein Herz? Lässt es dich denken?
Das Gehirn macht alles eben Genannte und tatsächlich macht es dich zu dem, der DU bist. Mit über hundert Milliarden von Neuronen und Billionen von Verbindungen zwischen all diesen Neuronen, ist es eines der kompliziertesten Gewebe in deinem Körper, welches nicht aufhört sich weiter zu entwickeln, bis du Mitte 20 bist.
Aus diesem Grund ist es wichtig, auf dein Gehirn aufzupassen - du bist dafür verantwortlich, dass es gesund bleibt! Steigere dein physisches und psychisches Wohlbefinden, indem du dich gesund ernährst, einer körperlichen Aktivität nachgehst, dir genug Erholung gönnst, dein Stresslevel reduzierst, keine Drogen nimmst oder übermäßigem Alkoholkonsum nachgehst und Verletzungen vermeidest, die zum Beispiel dadurch entstehen können, dass du jemandem auf den Kopf schlägst. Das sind nur ein paar Beispiele dafür wie du auf deine „Kommandozentrale“ achten kannst.
Wie jedes andere Organ in deinem Körper kann auch dein Gehirn krank werden. Es kann wehtun. Wenn deine Verdauungsorgane krank sind…rennst du. Wenn deine Lungen krank sind, hustest du. Aber wie weißt du, ob dein Gehirn krank ist? Nun, wie du dir vorstellen kannst, ist die Antwort darauf gar nicht so einfach.
Abhängig davon, welche Gehirnregion betroffen ist, können Menschen zum Beispiel Anfälle erleiden, Stimmen hören, die ganze Zeit über traurig sein, ein schlechtes Gedächtnis haben oder drogensüchtig werden. Am wichtigsten ist es, zu verstehen, dass keine der genannten Erkrankungen ansteckend ist. Ja, du hast Recht – es ist gut, für psychisch kranke Menschen zu sorgen, mit ihnen Zeit zu verbringen, mit ihnen und nicht über sie zu reden und sie einfühlsam zu behandeln. Psychisch Erkrankte sind nicht anders als körperlich beeinträchtige Menschen, und so wie du Letztere nicht stigmatisierst und ausgrenzt, so solltest du auch nicht über Menschen lachen, deren Gehirn krank ist.
Außerdem ist es wichtig zu verstehen, dass du medizinische Hilfe brauchst, wenn dein Gehirn krank wird – also verschiebe den Arztbesuch, der dir helfen soll, nicht: Je länger du wartest, umso schlechter könnte das Ergebnis sein. Und sei geduldig: es kann lange dauern, bis man die richtige Behandlungsstrategie für dich findet. Aber das sollte angesichts der Komplexität des Gehirns nicht überraschend sein.
Gib dein Wissen weiter! Solange Menschen keine Kenntnisse über das Gehirn haben, werden sie nicht in der Lage sein, psychische Erkrankungen diesem Organ zuzuordnen. Obwohl der Weg, das Stigma, das mit psychischen Erkrankungen einhergeht, durch Bildung zu reduzieren, lang und schwer sein mag, ist es wichtig, diesen zu gehen – langsam aber sicher werden die Menschen verstehen, dass Vorbeugung besser als Therapie ist, nicht nur aus finanzieller Sicht.
Unser Ziel ist es, die Öffentlichkeit über das Gehirn aufzuklären. Wir möchten dies durch kurze Präsentationen zu verschiedenen Hirnregionen, deren Aufgaben und Funktionen sowie deren Kommunikation untereinander, erreichen. Wir diskutieren auch Alltagsfaktoren, die das Lernen und das Gedächtnis beeinflussen, z.B. Stress, Schlafmangel oder Drogenkonsum.
Unsere Brain Awareness Aktivitäten in Ghana und Kenia werden nicht in Form von Frontalunterricht abgehalten, sondern sollen zu Dialog und Diskussion der oben genannten Themen anregen.
Einige dieser Aktivitäten lehren einfache Grundlagen aus dem Bereich der Neurowissenschaften wie bspw.
„Was ist ein Neuron?“
„Wie kommunizieren Neuronen miteinander?“
„Wie sehen verschiedene Gehirne aus?“
„Wie kann man sein Gehirn schützen?“
Unser kurzfristiges Ziel ist es, einen Ideenaustausch und Diskussionen über Kultur, Gesellschaft sowie Neurowissenschaften anzustoßen.
Wir hoffen, das Bewusstsein für diese Themen auf lange Sicht zu schärfen. Ein weiteres Ziel ist dabei auch, jüngere Generationen für Wissenschaft zu begeistern.